Zum Ökumenischen Rat der Kirchen gehören 349 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern
aus allen Kontinenten.
Alle wollen und sollen sich an einer solchen Vollversammlung
des Ökumenischen Rates der Kirchen beteiligen, und das kann nur so geordnet vor
sich gehen, dass aus allen diesen Kirchen entsprechend ihrer Größe Mitglieder
delegiert werden.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat offiziell
23 Personen delegiert, darunter auch besondere Experten und bisherige
Mitglieder des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates. Dazu haben die
einzelnen Landeskirchen Personen entsandt, die in den Gemeinden als sogenannte
Explikatoren über die Vollversammlung berichten werden.
An die Delegierten schrieb ich am10.Juni 2013 folgenden
Brief:
Endlich aufhören! Den Krieg
nicht mehr lernen!
Die 10.
Vollversammlung des Ökumenischen Rates des Kirchen (ÖRK) wird vom
30. Oktober bis 8. November 2013 in Busan, Republik Korea, stattfinden.
30. Oktober bis 8. November 2013 in Busan, Republik Korea, stattfinden.
Aus der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) werden über 40 Frauen und Männer
teilnehmen, darunter etwa 20 Delegierte mit Stimmrecht.
Wer unter
Millionen evangelischen Christen in Deutschland weiß davon? Wer ist daran
interessiert? Worum geht es überhaupt?
Das Thema dieser Vollversammlung lautet: „Gott des Lebens, weise uns den
Weg zu Gerechtigkeit und Frieden“
Gerechtigkeit
und Frieden, ja, das wäre schön, das wollen wir alle. Aber wer wird
uns den Weg dahin weisen?
In der jüdischen Bibel, unserem Alten Testament, gibt es
einen erstaunlichen Text, fast gleichlautend bei den Propheten Jesaja und Micha,
aus dem die Worte „Schwerter zu
Pflugscharen“ stammen. Es ist klar,
was damit gemeint ist: Rüstungskonversion! Die Milliarden, die weltweit für Rüstung
ausgegeben werden, sollen für zivile Projekte, die dem Frieden dienen,
umgewidmet werden.
Recht und gut, aber das ist äußerst kompliziert. Da müssen
Experten beraten, wie das gehen soll, Unternehmer, Politikerinnen, Bischöfe,
Professoren. Was kann der gewöhnliche
Christenmensch, der ganz andere Sorgen hat, dazu tun?
Endlich aufhören! Den Krieg
nicht mehr lernen!
Der berühmte Text aus den Propheten Jesaja und Micha
enthält noch eine andere Weisung zur Gerechtigkeit auf Erden und zum Frieden
unter den Völkern, die seltsamerweise viel seltener zitiert wird als die von
den Schwertern und Pflugscharen:
Da heißt es: Es wird
kein Volk wider das andere das Schwert erheben und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
An jedem Ort und in
jeder Kirchengemeinde gibt es junge
Männer und Frauen, die von der Regierung „gezogen“ werden, um Soldaten und sogar
Soldatinnen zu werden. Auf sie ist jede
Regierung angewiesen. Ohne sie kann kein
Diktator, kein Präsident, keine Bundeskanzlerin Krieg führen.
Von Deutschland sind zwei Weltkriege ausgegangen. Keine
Delegation aus der ganzen Welt ist mehr dazu ermächtigt und verpflichtet als die deutsche, die Weisung Gottes durch
die Propheten: Den Krieg nicht mehr lernen! in die Vollversammlung
hineinzutragen als die Delegation aus Deutschland.
Wird sich die Delegation aus Deutschland durchringen
können, dies gemeinsam zu tun?
Wir Bürger und Bürgerinnen und Gemeindeglieder, die in
Deutschland zurückbleiben, können die deutsche Delegation mit unserer Stimme, mit unserer
Unterschrift unterstützen.
Gibt es nicht in jeder Kirchengemeinde ein paar Leute, die
dazu bereit sind? Gibt es nicht zahlreiche Nichtregierungsorganisationen (NGO’s)
in der Kirche und außerhalb der Kirche, die den Glauben daran verloren
haben, dass jemals mit dem Satz: „Frieden schaffen mit und ohne Waffen“ der
Völkerfrieden einkehren wird? Gibt es nicht zahllose Menschen in der
Bundesrepublik, die sich für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung,
für Freiheit und Menschenrechte einsetzen?
Sie alle können die EKD-Delegation mit ihrer Unterschrift
unterstützen
über die Adresse
Werner Dierlamm
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